Geld ausgeben oder sparen? Diese Entscheidung treffen wir jeden Monat aufs Neue. Natürlich macht es Spaß, das eigene Geld für schöne Dinge auszugeben. Doch es ist wichtig, auch zukünftige Lebensphasen im Blick zu behalten. Denn Sparen lohnt sich nicht nur für größere Anschaffungen, es ist auch für die Versorgung im Alter wichtig.
Richtig sparen
Was beim Geld anlegen zu beachten ist
Einnahmen und Ausgaben im Griff
Wer den Überblick über seine Finanzen behalten will, für den ist ein Einnahmen-Ausgaben-Plan sehr nützlich. Dieser stellt das monatliche Einkommen den Ausgaben gegenüber. Hierzu zählen wiederkehrende Beträge wie die Handyrechnung oder Versicherungsbeiträge. Aber auch unregelmäßige Zahlungen können Sie so dokumentieren. Mit einem lückenlos geführten Einnahmen-Ausgaben-Plan wird schnell deutlich, wohin das Geld fließt. Falls es am Ende des Monats also eng wird, finden Sie hier Anhaltspunkte, um Ihr Kaufverhalten zu verbessern. Zudem fällt es leichter einen Teilbetrag zu sparen, wenn Einnahmen und Ausgaben ausbalanciert sind.
Die richtige Anlageform finden
Jeder spart anders. Welche Anlageform am besten zu Ihnen passt, ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu zählen Ihre persönliche Lebenssituation, die Höhe des Betrages, der angelegt werden soll sowie die gewünschte Laufzeit des Anlagevertrags und der Risikogehalt der Geldanlage. Für die richtige Entscheidung spielen drei Kriterien eine wichtige Rolle: die Sicherheit der Geldanlage, ihre Rentabilität und die Verfügbarkeit des angelegten Geldes. Der Anleger muss sich also fragen, welches Risiko er eingehen möchte (Sicherheit), welche Rendite er erwartet (Rentabilität) und wie schnell sein Geld im Notfall verfügbar sein soll (Liquidität).
Sicher und rentabel
Sparschwein oder Kopfkissen? Wer sein Erspartes gewinnbringend anlegen will, ist mit modernen Sparprodukten besser beraten. Eine Möglichkeit sind kursneutrale Anlagen. Hier verleiht der Anleger für einen festgelegten Zeitraum Geld an seine Bank und profitiert im Gegenzug von Zinsen. Der Vorteil liegt darin, dass der Wert der Anlage nicht aufgrund von Entwicklungen an der Börse schwanken kann. Er bleibt konstant. Sobald die vereinbarte Leihfrist abgelaufen ist, erhält der Anleger sein eingesetztes Geld zurück.
Das Sparbuch
Eine typische kursneutrale Anlageform ist das Sparbuch – seit Jahrzehnten eine der beliebtesten Sparformen in Deutschland. Ein Sparbuch – auch Sparkonto genannt – ist mit einer kleinen Mindestsumme (meist 5 Euro) schnell eröffnet. Der Anleger erhält eine Sparurkunde in Form eines Büchleins oder einer Plastikkarte (SparCard), mit der er sich beispielsweise über den Stand der Geldanlage informieren kann. Die Spareinlagen auf dem Sparkonto werden verzinst. Der Zinssatz ist jedoch eher niedrig und variiert entsprechend des allgemeinen Zinsniveaus. Dafür profitiert der Sparer von der Sicherheit dieser Sparform. Der Sparer kann bis zu 2.000 Euro im Monat abheben. Auch höhere Beträge sind möglich, wenn sie mit einer festgelegten Frist (meistens 3 Monate) vorher "gekündigt" werden.
Das Tagesgeldkonto
Auch das Tagesgeldkonto zählt zu den kursneutralen Anlageformen. Hier kann der Anleger jederzeit über seine Einlagen verfügen. Die Verzinsung ist jedoch in der Regel verhältnismäßig gering, denn durch die Bedingung, das Geld täglich verfügbar zu halten, kann die Bank nur eingeschränkt damit arbeiten und Gewinne erwirtschaften. Der Vorteil eines Tagesgeldkontos liegt deshalb vor allem in der Flexibilität. Besonders praktisch: Das Tagesgeldkonto lässt sich zeitsparend auch online eröffnen und führen.
Angebot und Nachfrage
Bei dieser Anlageform erhält der Anleger für sein eingesetztes Geld entweder eine Dividende, wie beispielsweise bei Aktien, oder eine Ausschüttung, wie zum Beispiel bei Investmentfondsanteilen. Dividende oder Ausschüttung werden ihm gutgeschrieben. Zusätzlich kann es durch Schwankungen bei Angebot und Nachfrage von Aktien oder Fondsanteilen zu Wertschwankungen kommen. Ist beispielsweise ein Investmentfonds sehr gefragt, steigt der Wert seiner Anteile. Beispiele für Anlageformen mit Wertschwankungen sind Aktien, Investmentfonds, Immobilien oder auch Wertgegenstände.
Aktien
Aktien sind Geldanlagen für fortgeschrittene Anleger, denn sie erfordern Marktkenntnis und die Fähigkeit, Risiken abschätzen und kalkulieren zu können. Durch den Kauf einer Aktie erwirbt der Aktionär einen kleinen Anteil am Kapital einer Aktiengesellschaft. Im Gegenzug beteiligt das Unternehmen den Aktionär am Gewinn – das heißt, er erhält eine sogenannte Dividende. Diese ist jedoch eng an den Erfolg der Aktiengesellschaft gebunden. Entsprechend gibt es keine Garantie, dass eine Dividende gezahlt wird, dafür aber ein Verlustrisiko. Ist das Unternehmen jedoch erfolgreich, kann die Dividende auch entsprechend hoch ausfallen. Der Wert der Aktien wird durch Angebot und Nachfrage an der Börse bestimmt. Ist das Aktienunternehmen erfolgreich, ist die Aktie normalerweise auch begehrt, was ihren Wert steigert. Und anders herum – der Wert der Aktie kann also auch fallen. Anspruch auf die Rückzahlung seines Kapitals hat der Anleger nicht. Allerdings steht es ihm frei, seine Aktien wieder über die Börse zu verkaufen.
Investmentfonds
Investmentfonds bestehen aus dem eingezahlten Geld mehrerer Anleger, die von einer Kapitalgesellschaft (auch Fondsgesellschaft) in einem Fonds gebündelt werden. Die Anleger erhalten Anteilsscheine, die ihre Beteiligung am Fonds belegen. Die Anlage-Experten der Fondsgesellschaft legen das Geld dieser Fonds in unterschiedliche Vermögenswerte an. Durch die Streuung des gesamten Fondskapitals auf verschiedene Anlagen verteilt sich das Risiko, die Wertschwankungen der einzelnen Vermögenswerte können sich gegenseitig ausgleichen. Der Anleger kann sich zuvor über die Anlagestrategie des Fonds informieren. Manche Fonds enthalten risikoreichere Vermögenswerte, andere weniger. Die Anlage in Investmentfonds unterliegt auch Kursschwankungen, weil ihr Wert wie der von Aktien durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Es gibt also keine Garantie dafür, den eingesetzten Betrag auch zurückzuerhalten. Die Verfügbarkeit des eingesetzten Geldes ist bei dieser Anlageform jedoch groß, da die Fondsanteile täglich verkauft werden können.
Zuletzt aktualisiert am 5. Dezember 2014.